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Die Wiener gelten nicht zu Unrecht als „viechernarrisch“:
Ihre innige Zuwendung schenken sie halt lieber einem herzigen Viecherl als
einem unberechenbaren Artgenossen. Lieblingsviech ist natürlich der Hund,
zärtlich „Hunderl“ genannt – auch wenn es sich bei dem Tier um einen
kalbsgroßen Neufundländer handelt. Dementsprechend werden auch die
Ausscheidungen des geliebten Vierbeiners (völlig unabhängig von ihrer
Dimensionierung) als „Lackerl“ und „Gackerl“ verniedlicht.
Doch auch andere Tierarten kommen in den Genuss des putzigen Diminutivs:
Katzerl und Spatzerl, Haserl und Mauserl liefern praktischerweise gleich die
Kosenamen für süße Mäderln – wenn menschliche Zuneigung einmal tierische
Ausmaße annimmt. Der Strizzi hingegen läßt seine „Pferderln“ aus rein
materiellen Erwägungen rennen – die müssen für ihr Futter eben fest
arbeiten. Und als solches werden Viecherl auch von deklarierten Tierfeinden
durchaus geschätzt: Nämlich tot am Teller.
Weiters erwarten Sie extrem exklusive musikalische
Darbietungen: Repetitiver Reptilien-Rap, johlende Dodl-Jodler, brutaler
Polizeihund-Blues, roher Rotz’n Roll, monotone Motten-Motetten, kulinarische
Kuh-Couplets, hysterische Hyänen-Hymnen, morbide Moränen-Moritaten und
zahlreiche andere Spielarten katastrophal katatonischer kakophonischer
Katzenmusik. |
Richard Weihs, Wienerisches |
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Erstausstrahlung:
07.12.2011, 21:15 Okto |